Sobald die Heizperiode endet, steht die Kaminpflege an. Ein gründlicher Frühjahrsputz sorgt nicht nur für einen sauberen Kamin, sondern auch für eine effiziente Wärmeleistung in der nächsten Heizsaison. Wer seinen Kamin pflegen möchte, kann mit ein paar einfachen Schritten Rußablagerungen vermeiden und Schäden frühzeitig erkennen. Viele Hersteller bieten eine jährliche Kaminpflege im Rahmen eines Wartungsvertrags an. Wer seine Feuerstelle aber selbst reinigen möchte, kann das tun. Wir haben sechs Tipps zusammengefasst.

1. Vorbereitung
Bevor Sie mit der eigentlichen Kaminpflege beginnen, stellen Sie sicher, dass Ihr Kamin ausgeschaltet und ausgekühlt ist. Räumen Sie den kompletten Bereich um den Kamin herum frei. Abdeckplanen schützen vor einer möglichen Verschmutzung des Bodenbelags durch Asche und Ruß.
Am besten suchen Sie sich für die Kaminpflege einen hellen und trockenen Tag im Frühjahr oder Sommer aus. So können Sie erstens den Innenraum besser begutachten. Sicher müssen Sie aber auch einmal nach draußen - zum Beispiel, um die Asche zu entsorgen. An Tagen ohne Regen vermeiden Sie so zusätzlichen Schmutz im Innenraum.
Legen Sie sich Ihr Werkzeug am besten direkt zu Beginn zurecht. Neben einem Asche- oder Industriesauger benötigen Sie eine Ofenrohrbürste, Handfeger und Kehrblech, große Plastiktüten, Schraubschlüssel, Arbeitshandschuhe und alte Kleidung.

2. Ofenrohr reinigen - Ein essenzieller Schritt der Kaminpflege
Um den Schornstein Ihres Kaminofens kümmert sich der Schornsteinfeger, der im Rahmen der Kaminpflege zweimal jährlich eine professionelle Reinigung durchführt. Doch auch das Ofenrohr, das Verbindungsstück zwischen Kamin und Schornstein, benötigt Aufmerksamkeit. Wer seinen Kamin pflegen möchte, sollte das Rohr regelmäßig von Rußablagerungen befreien. So bleibt die Abluft ungehindert und die Heizleistung optimal. Mindestens einmal im Jahr sollten Sie das Ofenrohr gründlich reinigen, bei häufigem Gebrauch auch öfter.
In aller Regel finden Sie eine Reinigungsöffnung im Rauchrohrknie, die mit einem Deckel verschraubt ist. Diesen montieren Sie zunächst ab. Nun lässt sich der Ruß mit einer speziellen Bürste, einem Feger oder einem Aschesauger aus dem Ofenrohr entfernen.
Ist eine solche Öffnung nicht vorhanden, lässt sich das Rauchrohr vom Kamin abmontieren, um es im Freien zu reinigen. Tipp: Am besten prüfen Sie direkt, Beschädigungen am Ofenrohr. Im Zweifel Kontakt mit dem Schornsteinfeger oder Hersteller aufnehmen.

3. Aschekasten und Rost reinigen
Sobald Sie den Deckel am Ofenrohr wieder aufgeschraubt haben, widmen Sie sich nun dem Kamininnenraum. Die restliche Asche wird nun entsorgt. Wer einen Garten hat, verwendet sie als Dünger auf Blumenbeeten. In allen anderen Fällen wird die kalte Asche im Restmüll entsorgt. Nun reinigen sie den eigentlichen Aschekasten und Ascherost mit Kaminbesteck oder einem Aschesauger. Sicher ist durch die Reinigung des Ofenrohrs auch Ruß in den Kaminraum gefallen. Den entsorgen Sie gleich mit.
Wo Sie gerade beim Innenraum-Check sind, überprüfen Sie gleich die Schamottesteine. Die Brennkammer ist in der Regel von diesem feuerfesten Material umgeben und schützt den Ofen vor einer Überhitzung. Rund zehn Jahre halten die Schamottesteine. Während kleine Risse normal sind, müssen zerbröckelnde Steine ausgetauscht werden. Der Ofenbauer übernimmt diese Arbeit.

4. Die Kaminscheibe reinigen
Auch die Kaminscheibe ist nach häufigem Gebrauch oft verrußt. Dann lässt sie sich mit Zeitungspapier, Wasser und Asche säubern. Die darin enthaltenen Schleifpartikel entfernen den meisten Schmutz von der Scheibe. Dazu feuchten Sie Zeitungspapier an und tauchen es danach in kalte Asche. Fahren Sie dann mit leichtem Druck über die Scheibe. Der Ruß sollte sich nun lösen und kann mit sauberem Wasser und einem weichen Tuch aufgenommen werden. Bei starker Verschmutzung wiederholen. Keine harten Schwämme, Bürsten oder Scheuermittel verwenden.
Einige Hersteller bieten spezielle Kaminscheibenreiniger an, die vor allem bei starken Verschmutzungen zum Einsatz kommen.

5. Scharniere ölen, um den Kamin langfristig zu pflegen
Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass Scharniere, das Aschefach oder der Türgriff beim Benutzen unangenehm quietschen? Mit einem Spezialfett aus dem Fachhandel behandeln Sie diese neuralgischen Punkte, bis sie wieder leicht funktionieren. Im Rahmen der Kaminpflege kontrollieren Sie jetzt lockere Schrauben und ziehen diese nach.

6. Stahlpflege
Zum Schluss sollten Sie auch die äußere Kaminhülle vom Dreck befreien. Weil die Hülle, die mit einem hitzebeständigen Lack beschichtet ist, nicht korrosionsbeständig ist, sollten sie den Korpus nur mit einem feuchten Lappen reinigen und sofort trocken nachwischen. Verzichten Sie auf aggressiven Zitronen- oder Essigreiniger. Kleine Kratzer lassen sich mit einer passenden Sprühfarbe aus dem Fachhandel oder Baumarkt vorsichtig beheben. Und Hausstaub, der sich immer wieder auf dem Kaminofen ablagert, saugen Sie mit dem Staubsauger ab.
Vorsorge ist der beste Kaminpflege
Regelmäßige Kaminpflege zahlt sich aus: Sie reduziert Ablagerungen, verhindert Schäden und sorgt für eine gleichmäßige Wärmeabgabe. Wer seinen Kamin pflegen möchte, sollte auf hochwertige Brennstoffe setzen und die Reinigung fest in den Jahresplan aufnehmen. Mit einigen einfachen Tipps lässt sich die jährliche Kaminpflege auf ein Minimum reduzieren. Neben der richtigen Bedienung spielt vor allem der Brennstoff eine wichtige Rolle. Am besten eignen sich trockenes Brennholz und Holzbriketts . Sie besitzen ideale Brenneigenschaften und produzieren nur Ruß und Asche.
Sicherheit geht vor: Wichtige Punkte bei der Kaminpflege
Bei der Kaminpflege steht nicht nur die Sauberkeit im Vordergrund, sondern auch die Sicherheit. Schon kleine Unachtsamkeiten können zu Rußablagerungen in der Luft oder sogar Schäden am Kamin führen. Deshalb sollten Sie bei der Reinigung einige grundlegende Sicherheitsmaßnahmen beachten:
✔ Kamin vollständig auskühlen lassen: Arbeiten Sie nur an einem kalten Kamin, um Verbrennungsgefahr zu vermeiden.
✔ Hitzebeständige Handschuhe tragen: Ruß kann Hautreizungen verursachen, und scharfe Kanten an Ofenrohren oder Schamottsteinen bergen Verletzungsrisiken.
✔ Dichtungen und Türverschlüsse überprüfen: Poröse oder rissige Dichtungen können zu Rauch- und Feuchtigkeitsaustritt führen – tauschen Sie diese rechtzeitig aus.
✔ Feinstaubbelastung vermeiden: Nutzen Sie einen Aschesauger oder feuchten Lappen, um aufgewirbelten Ruß in der Raumluft zu minimieren.
Mit diesen einfachen Vorsichtsmaßnahmen bleibt die Kaminpflege nicht nur effektiv, sondern auch sicher.